Ein Grafiker im Fotolabor

1980 Matthias Töpfer arbeitet als freiberuflicher Grafikdesigner für einen Verlag

Entwurf, Fotosatz und Reinzeichnung

Als ich 1980 ins Berufsleben gewechselt hatte, arbeitete ich zunächst für einen kleinen Verlag, der für die Weiterbildung in Unternehmen Lehrmaterial produzierte. 

In dem Zusammenhang erinnere ich mich, mit einer nagelneuen Olympus OM-2N inklusive Winder und Variooptik Fotos für eine Fotostory geschossen zu haben. Wir hatten dafür Schauspieler engagiert, die nach Drehbuch posen mussten. Natürlich entwickelte ich die Schwarz-Weis-Filme selbst, machte Abzüge davon und montierte sie in die Layouts.

Die Texte für die Sprechblasen setzte ich auf einem schon für damalige Verhältnisse betagten Fotosatzgerät, dessen Schriftzeichen mittels einer fluoreszierenden Einstellscheibe justiert, und so, Buchstabe für Buchstabe, auf ein Stück Reprofilm belichtet werden mussten. 

Airbrush-Novice bei Kurt Hermes

Dass ich 1981 schließlich Artdirector in einer Werbeagentur wurde, verdankte ich dem Vater einer Mitbewohnerin der Wohngemeinschaft, in der ich zwischenzeitlich gelebt hatte. Er hieß Kurt Hermes und war ein freiberuflich arbeitender Positiv Retuscheur. Einer von den Profis, die ihr Handwerk von der Picke auf gelernt hatten. Er war es gewesen, der mir eine der elementarsten Grundlagen meiner späteren beruflichen Laufbahn beibrachte: Airbrush. Der Umgang mit der Spritzpistole, dem Aerograf, auch Luftpinsel genannt, hat heute kaum noch Bedeutung. Doch vor dem Desktop-Publishing-Zeitalter bestritten etliche Illustratoren und Retuscheure mit dieser Technik ihren Lebensunterhalt.

Werbung für Halbleiterprodukte

Airbrush in Verbindung mit dem, was ich zeichnerisch einbringen konnte, machte mich für Peter Dorn interessant, der erfolgreich im Vertrieb für Halbleiterprodukte tätig gewesen war, bevor er schließlich eine Werbeagentur speziell für Halbleiter-Produkte gründete. Electronic advertising zählte namhafte Chip- und High Fidelity Hersteller zu seinen Hauptkunden. Die größten darunter waren Intel und Onkyo.

Die Arbeitsweise in dieser Werbeagentur unterschied sich möglicherweise von der heute üblichen. Wir machten fast alles selbst. Die Belegschaft bestand aus Spezialisten und Allroundern. Wir hatten Arbeitsplätze, an denen Layouts gescribbled, Produkte abgelichtet, Vorlagen reproduziert, Reinzeichnungen montiert, Texte gesetzt sowie Filme und Fotos entwickelt wurden. Die Druckaufbereitung erledigte eine Reproanstalt.

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