Rothenburg ob der Tauber

2019 analog fotografiert

 2019: Historisches Stadttor in Rothenburg o.d.T. mit Storchnest auf dem Markusturm

Anlass

Mein langjähriger Kunde CAEMAX Technologie, hatte mich anlässlich der Open Air Messe Advanced Track Testing an den Sportflugplatz von Rothenburg ob der Tauber bestellt. Ich sollte dort Foto- und Filmaufnahmen von den zu demonstrationszwecken mit Messgeräten präparierten Fahrzeugen machen.

Da Rothenburg aber nicht irgendeine Stadt, sondern ein Tummelplatz für Motivjäger ist, reiste ich schon am Vortag an. Leider wurde es Mittag, bis ich mein Auto in sengender Hitze endlich am Hotel abstellen konnte.

Kameras

In meinem Fotorucksack befanden sich drei Kameras: Eine betagte Canon A-1, eine Yashica Mat 124G und als Referenz meine digitale Sucherkamera Canon G1X.

Mein Hair Stylist, Stefan Maier, hatte mir die analoge Spiegelreflexkamera Canon A-1 freundlicherweise überlassen. Sie soll an die zwanzig Jahre in einem Metallkoffer in dessen Keller verbracht haben, bevor sie einem angemesseneren Platz in meiner Kameravitrine erhielt. Sie gehörte einst zum Equipment einer Bildagentur, hatte also einiges hinter sich. Sie war später an Stefan verschenkt worden, der damit Models abgelichtet hatte, bis er beruflich zu eingespannt war, diesem Hobby weiter nachzugehen.

Ich hatte wenig Hoffnung gehabt, dass die Kamera noch funktionieren würde, als ich sie in die Hände bekam. Doch nach dem Einsetzen einer frischen Batterie lebte sie auf. Der Verschluss hustete zwar, wie man das unter den Kennern des Modells nennt, doch das ließ sich mit drei gezielt platzierten Tropfen Waffenöl beheben. Wie man an den Ergebnissen sieht, ist sie in einem technisch einwandfreien Zustand.

Yashica Mat 124 G

Die Yashica Mat 124G ist eine analoge zweiäugige 6×6 Spiegelreflexkamera. Die hatte ich mir 1990 im Fotohandel gekauft, aber kaum benutzt. So gesehen war sie nagelneu.

Die Canon G1X ist eine ziemlich langsame Digitalkamera, aber ein treuer Begleiter mit dem ich schon unzählige Bilder geschossen und viele Fototechniken ausprobiert hatte. Häufig mit längeren Belichtungszeiten als üblich. Ich hatte vor, sie auf ihre Eignung für zusammenzusetzende Panoramaaufnahmen zu verwenden.

Nachbearbeitung

Entwicklung

Nach einer etwa 20jährigen Pause nutze ich seit 2019 gelegentlich wieder analoge Kameras. Diafilme habe ich seit dem noch nicht belichtet. Im Vergleich zu den 80gern ist Filmmaterial ziemlich teuer geworden. Farbnegative lasse ich bei Rossmann entwickeln, Schwarzweiss entwickle ich wie eh und je selbst.

Reproduktion

Die Erfahrungen, die ich mit Durchlichtscannern machen konnte, brachten mich dazu, Dias, Farb- und Schwarzweiss-Negative mit meiner Canon M5 zu reproduzieren. Das funktioniert gut, begrenzt aber die nutzbare Auflösung auf die der Kamera, mit der das Repro gemacht wird. Dafür setze ich auf die spiegellose 24 Megapixel Halbformat Systemkamera ein 100mm Makroobjektiv, das für Vollformatsensoren ausgelegt ist. Als flimmerfreie Lichtquelle dient mir ein iPad der ersten Generation. Die Negativhalter meines alten Scanners benutze ich, um die Filmstreifen vernünftig unter der Kamera platzieren zu können.

Alles weitere folgt dem Weg normaler RAW-Bearbeitung in Adobe Lightroom sowie Affinity Foto. Schwarzweissnegative umzukehren ist vergleichsweise einfach, bis ich mir einen vernünftigen Workflow für Farbnegaive erarbeitet hatte, dauerte es einige Zeit des Ausprobierens.

Ergebnisse

Die Ergebnisse wirken in der digitalen Vergrößerung körniger, als ich dies vom streng analogen Workflow her kenne. Allerdings hängt das sehr stark mit meinem Wunsch zusammen, analogen Fotos eine vergleichbare Schärfe zu verleihen, die man von digitalen Bildern her kennt. Früher konnte man die Bilder aber nicht scharf rechnen. Man konnte nur gutes Material verwenden und möglichst sauber arbeiten.  Im Ausgleich dazu ist die digitale Bearbeitung von Analogmaterial  deutlich weniger aufwendig, flexibler in der Anwendung und damit geeignet, eine früher unerreichbare Detailschärfe und Farbqualität zu erzielen.

Canon A-1 / Tokina AT-X 35-70mm F/1 : 2.8 / Kodak Gold 200

Yashica Mat 124 G / Yashinon 80mm 1:3.5 / Rollei RPX 100 - entwickelt auf 50 ASA in Rodinal

Canon A-1 / Tokina AT-X 35-70mm 1 : 2.8 / APX 100 - entwickelt auf 40 ASA in SPUR HRX

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